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Rhein-Erft-Kreis

„Traumata bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen“

Rhein-Erft-Kreis veranstaltet Schulungsreihe für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte

Der Rhein-Erft-Kreis veranstaltet eine Schulungsreihe für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte

Pressemitteilung vom 09.04. 2024

Lehrkräfte, Sozialarbeitende und sonderpädagogische Fachkräfte an Schulen arbeiten in zunehmendem Maße mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Viele von ihnen waren sehr belastenden, traumatisierenden Erfahrungen im Herkunftsland und auf der Flucht ausgesetzt. Es ist davon auszugehen, dass sich bei vielen dieser jungen Menschen posttraumatische Belastungsstörungen entwickelt haben oder entwickeln werden, was Auswirkungen auf das Lern- und Sozialverhalten der Betroffenen hat.

Die pädagogischen Fachkräfte an Schulen sind in ihrer Arbeit stetig gefragt, sensibel und kompetent zu agieren und zu reagieren. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, benötigen sie ein fundiertes Wissen über zahlreiche Zusammenhänge: Was ist ein Trauma und wie erkenne ich es? Was sind die besonderen Bedürfnisse von traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund? Wie kann ich mit einer (möglichen) Traumatisierung umgehen? Welche Hilfen gibt es?

Das Bildungsteam des Kommunalen Integrationszentrums des Rhein-Erft-Kreises hat sich zur Aufgabe gemacht, auf diesen wachsenden Bedarf zu reagieren und eine Schulung für das Lehrpersonal anzubieten. Die Umsetzung der Schulungen erfolgt in Kooperation mit der Kindernothilfe e.V. Denn die von Kindernothilfe e.V. angebotene Tagesschulung „Traumata bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen“ nimmt gezielt in pädagogischen Berufen Tätige in den Fokus und stärkt ihre Kompetenzen für den Umgang mit traumatisierten jungen Menschen.

Aufgrund der hohen Relevanz und Nachfrage fand dazu am Montag bereits die zweite Traumaschulung mit 30 Teilnehmenden im Kreishaus statt. Die erste ganztägige Schulung hatte bereits im Februar stattgefunden. Dazu hatten sich rund 50 interessierte Lehrkräfte aller Schulformen, Sozialarbeitende, Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen angemeldet, ebenfalls 30 konnten zugelassen werden.

In der Schulung wurden Themen wie Trauma- und Traumafolgestörungen, die Anzeichen und Hauptsymptome von Traumatisierung oder posttraumatischer Belastungsstörung erläutert. Dabei ging es auch um die innerlichen Vorgänge bei traumatisierten Kindern und ihre Auswirkungen auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen. Ein wesentlicher Bestandteil der Schulung war insbesondere die Entwicklung einer traumasensiblen Haltung sowie das Erlernen im Umgang mit traumatisierten geflüchteten Kindern und Jugendlichen von Seiten der pädagogischen Kräfte. Das Ziel war somit die Stärkung ihrer Selbstfürsorge und Resilienz in der alltäglichen Arbeit.

Die Resonanz nach der Schulung zeigte sich sowohl in der formalen Evaluation der Veranstaltung als auch in den Rückmeldungen der pädagogischen Fachkräfte durchweg positiv. Insbesondere die Kompetenz der Referentin Christina Schuhen wurde hervorgehoben. Die Teilnehmenden fühlten sich sehr gut über die Entstehung, Definition und Kategorisierung der überaus komplexen Traumafolgestörungen informiert. Viele wünschten sich aber auch noch mehr praktischer Arbeitsphasen, um bestimmte Handlungsstrategien nach einer ersten Erprobung im geschützten Rahmen eines Rollenspiels später im Arbeitsalltag sicher umsetzen zu können. Das Thema Selbstfürsorge wurde für sehr wichtig und hilfreich erachtet, da es vielen Lehrkräften schwerfalle, im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen ausreichend auf die eigene Psychohygiene zu achten.

Sehr spannend stellte sich der Ausblick am Ende der Schulung dar: Die Erkenntnis, die Vererbung von Traumata kann über Generationsgrenzen hinweg erfolgen und bei unzureichender Traumabewältigung einen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft haben, war ein besonderer Wissensgewinn für die Teilnehmenden.

Aufgrund der hohen Nachfrage sind weitere Schulungen des Rhein-Erft-Kreises in Planung.

Auskunft Presseanfragen

Presse und Öffentlichkeitsarbeit, 01/2

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